Ein Schwerpunktthema des DGKH-Kongresses: Methoden zur Aufbereitung von Endoskopen
Wer Blut spenden will, sollte sich innerhalb der sechs Monate vor dem Blutspendetermin keiner Magen- oder Darmspiegelung unterzogen haben. Dies hat die Bundesärztekammer im Jahre 2000 in ihren Richtlinien formuliert. Der Grund: die Endoskope, die zur Untersuchung der Patienten eingesetzt werden, sind häufig nicht adäquat aufbereitet. Sie können Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten, Würmer übertragen, auch Hepatitis B- und C-Viren wurden nachgewiesen. In der EU existiert seit 1998 ebenfalls eine Empfehlung, Personen nach einer Endoskopie für eine bestimmte Zeit von der Blutspende auszuschließen. Hier umfasst der Zeitraum sogar zwölf Monate. Auch für andere Untersuchungen mit flexiblem Instrumenten, z.B. Untersuchungen des Bronchialsystems, gelten diese Richtlinien.
Auf dem diesjährigen Internationalen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), der vom 7.-10. April 2002 in Berlin stattfindet, wird die Aufbereitung von Endoskopen und endoskopischen Zusatzinstrumenten ein Schwerpunktthema sein. Der Kongress wird Ergebnisse neuester Untersuchungen präsentieren – mehr als zwanzig Vorträge beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten dieses Themas, das in Fachkreisen derzeit viel diskutiert wird.
In der Gastroenterologie, in der Lungen- und Bronchialheilkunde sowie in der Urologie können mit Hilfe von Endoskopen, die zur Untersuchung der Patienten eingesetzt werden, frühzeitig Erkrankungen erkannt werden. Doch die Aufbereitung der Geräte – Reinigung, Desinfektion und erforderlichenfalls eine Sterilisation – ist häufig unzureichend. Endoskope sind schwierig zu reinigen, da die engen Kanäle nur bis zu 2 mm weit sind. Bereits 1999/2000 hatte die sogenannte HYGEA-Studie, die die Routine-Aufbereitung von Endoskopen in Kliniken und Praxen in Süddeutschland erfasste, Defizite bei der Hygiene in der Endoskopie aufgezeigt.
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