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Deutsche Gesellschaft für Allgemeine und Krankenhaus-Hygiene e.V.

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Stellungnahme der DGKH

Ausbruchsgeschehen mit 4MRGN-Acinetobacter baumannii im Universitätsklinikum Kiel

28.01.2015

Stellungnahme als PDF

Derzeit häufen sich Anfragen an die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) zu dem bislang in Deutschland größten Ausbruchsgeschehen mit 4MRGN-Acinetobacter baumannii am Universitätsklinikum Kiel.

Hierzu nimmt die DGKH wie folgt Stellung:

Die Zahl multiresistenter Erreger mit Carbapenem-Resistenz (4MRGN) nimmt weltweit unter anderem bedingt durch die schwierige hygienische Situation in zahlreichen Ländern der dritten Welt deutlich zu. Hierdurch kann es über Patienten immer wieder zu Einträgen von entsprechenden Erregern auch nach Deutschland kommen.

Die hierzu publizierte Literatur und die Erfahrungen zeigen, dass durch multiresistente Acinetobacter baumannii bedingte Ausbrüche zu den am schwierigsten zu beherrschenden Ausbrüchen gehören. Die weltweit häufigsten Ursachen für die Schließung ganzer Intensivstationen zur Kontrolle der weiteren Ausbreitung multiresistenter Erreger waren Acinetobacter baumannii–Ausbrüche. Es handelt sich hierbei um ein Gram-negatives, fakultativ-pathogenes Bakterium mit hoher Persistenz auch in der Umwelt.

Vor diesem Hintergrund wurden seit 2012 stringente Hygienemaßnahmen zur Prävention und Kontrolle von Gram-negativen nosokomialen Infektionserregern seitens der KRINKO herausgegeben.

Die DGKH wird sich gemäß ihren Grundprinzipien lediglich aufgrund von Presseverlautbarungen nicht zu möglichen Ursachen und weiteren Details des Ausbruchsgeschehens in Kiel äußern. Sie hat Vertrauen in die neutrale wissenschaftliche Abklärung entsprechend den Vorgaben der KRINKO und in die eingeleiteten Hygienemaßnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens.

Erst nach Vorlage eines  wissenschaftlich fundierten Berichtes zum Ausbruchsgeschehen in Kiel unter Berücksichtigung der zu beantwortenden Fragen entsprechend den Empfehlungen zum Ausbruchmanagement und strukturiertem Vorgehen bei gehäuftem Auftreten nosokomialer Infektionen wird sich die DGKH zu den sich hieraus ergebenden Konsequenzen und ggf. notwendigen erweiterten Präventions- und Kontrollmaßnahmen äußern.

 

Prof. Dr. med. Martin ExnerDr. med. Peter Walger
Präsident der DGKHKoordinator für Öffentlichkeitsarbeit

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