01.07.2017
Zunehmend wird empfohlen, remanent wirksame Hautdesinfektionsmittel einzusetzen, z. B. im Rahmen der präoperativen Hautdesinfektion oder vor dem Legen eines zentralen Venenkatheters (ZVK).
Dies ist unproblematisch beim Legen eines ZVK, da die benutzten Hautdesinfektionsmittel meistens farblos und genügend verschiedene Präparate mit einem remanent wirksamen Anteil auf dem Markt sind.
Bei der Hautdesinfektion vor OPs ist jedoch meistens die Anwendung eines gefärbten Präparates gewünscht und auch nachvollziehbar. Dabei muss bedacht werden, dass derzeit remanent wirkende Desinfektionsmittel nur ungefärbt verfügbar sind. Nutzer gehen teilweise dazu über, zuerst ein nicht remanentes, aber gefärbtes, Hautdesinfektionsmittel einzusetzen und die abschließende Desinfektion mit einem ungefärbten Präparat, das einen remanenten Anteil enthält, durchzuführen.
Dabei ist zu beachten, dass der üblicherweise in gefärbten Hautdesinfektionsmitteln enthaltene Farbstoff mit den remanent wirksamen Stoffen Chlorhexidin und Octenidin reagieren und ihre Wirkung aufheben kann. Dies kann zur Folge haben, dass die Hautdesinfektion unzureichend erfolgt. Sollte ein derartiges Verfahren geplant oder bereits etabliert sein, so sollten unbedingt schriftliche Stellungnahmen der Hersteller eingeholt werden, dass die beiden Präparate in dieser Form kombiniert werden können.
Walter. Popp, Klaus-Dieter Zastrow
Der Kurztipp gibt die Meinung der Autoren wieder.