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Deutsche Gesellschaft für Allgemeine und Krankenhaus-Hygiene e.V.

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Hygiene-Tipp, August 2014

Auswahl des Flächendesinfektionsmittels

01.08.2014

Flächendesinfektionsmittel müssen immer wirksam sein. Bei einigen Erregern können Probleme auftreten, so dass darauf geachtet werden muss, dass das eingesetzte Flächendesinfektionsmittel auch wirksam ist.

Generell haben Sauerstoff-abspaltende Verbindungen und Aldehyde (z. B. Glutaraldehyd) die breiteste Wirksamkeit. Quaternäre Ammoniumverbindungen sind in den letzten Jahren wieder vermehrt auf den Markt gekommen. Sie haben allerdings Wirklücken bei Viren und auch bei Gram-negativen Keimen, die heute gerade wegen ihrer Multiresistenz (MRGN) eine bedeutende Rolle spielen.

Immer sollte die Konzentration entsprechend dem Ein-Stunden-Wert (Einwirkzeit) gewählt werden, wobei unter normalen Bedingungen (z. B. keine resistente Bakterien) die Flächen nach Abtrocknung wieder benutzt werden können.

Eine tuberkulozide Wirksamkeit ist nicht bei allen Präparaten gegeben. Wenn diese erforderlich ist, muss im Produktinfo nachgesehen werden, ob sie besteht und welche Konzentrationen erforderlich sind. Diese können teilweise (unrealistisch) hoch sein, sind aber anzuwenden – oder das Produkt ist zu wechseln.

Probleme können bei der Viruswirksamkeit bestehen. Für HIV, HBV, HCV, Herpesviren und Influenza reicht die sogenannte „begrenzte Viruzidie“ aus. Diese haben praktisch alle Präparate.

Für bestimmte unbehüllte Viren wie Rotaviren, Noroviren, Adenoviren, Papillomviren, Rhinoviren (Erkältung im Winter!) und Hepatitis-A-Virus ist allerdings „Viruzidie“, d. h. volle Viruzidie, erforderlich. Diese Mittel basieren in der Regel auf Sauerstoff-Abspaltern, z. B. Peressigsäure oder - besser - darauf basierenden Chemikalien und Glutaraldehyd oder Hypochlorit-Formulierungen. Auch diese Daten finden sich in der Produktinformation.

In jedem Fall lohnt sich ein Blick in die Produktinformation, da die Hersteller teilweise sehr unterschiedliche Erreger ausgetestet haben und für diese spezifische Konzentrationen und Einwirkzeiten angeben.

W. Popp, K.-D. Zastrow

 

Der Text gibt die Meinung der Autoren wieder.

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