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Hygiene-Tipp, September 2012
Einmaltuchspender
01.09.2012
Im medizinischen Bereich werden zunehmend statt der üblichen Eimer mit Desinfektionsmittellösung mit Einmaltüchern fertig bestückte Eimer eingesetzt, die nur noch mit dem Desinfektionsmittel befüllt werden müssen. Dies wird vom Personal als wesentlich angenehmer empfunden, da
- die Eimer einen Deckel besitzen und insofern die Geruchsbelastung reduziert ist,
- die Desinfektionsmittellösungen nicht durch Eintrag verschmutzen und
- kurze Handschuhstulpen unproblematisch sind.
Bei diesen Spendereimern mit Einmaltüchern (= Desinfektionswischtücher = Vliestücher) sind jedoch diverse Probleme zu berücksichtigen:
- Die Einmaltücher können, je nach Material, Desinfektionsmittel absorbieren und somit zu einer ungenügenden Desinfektionsleistung beitragen.
- Dies gilt insbesondere für Einmaltücher aus Naturfasern, wohingegen beispielsweise Polyesterfasern kaum Desinfektionsmittel binden. Die Eimer müssen immer verschlossen sein (auch die Entnahmeöffnungen), da es ansonsten zum Verdunsten des Desinfektionsmittels und zur Konzentrationsabnahme kommt.
- Sauerstoffabspalter sind grundsätzlich nicht zur Befüllung der Eimer geeignet.
- Von den Herstellern der Einmaltücher bzw. der Desinfektionsmittel sind schriftliche Bescheinigungen vorzulegen, dass die Produkte kompatibel sind. Im Allgemeinen reicht es aus, wenn der Hersteller des Einmaltuch-Spendeeimers eine schriftliche Bescheinigung vorlegt, dass entsprechende Produktklassen getestet und kompatibel sind.
- Es ist zu beachten, dass insbesondere gegen Ende der Entnahme die letzten Tücher unter Umständen nicht mehr genügend mit Desinfektionsmittel benetzt sind, so dass es zu einer Weiterverbreitung von Keimen über die Tücher kommen kann.
- Beim Einsatz auch dieser Tücher sind grundsätzlich Handschuhe zu tragen.
Bevor die Eimer wieder mit einer Rolle mit Einmaltüchern bestückt werden, sind sie mit dem entsprechenden Desinfektionsmittel desinfizierend auszuwischen.
W. Popp, K.-D. Zastrow
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