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19.03.2020
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Im Auftrag des Vorstandes der DGKH:
Peter Walger, Martin Exner, Walter Popp, Lutz Jatzwauk, Friederike Lemm
Die aktuelle Praxis der Quarantäne-Verordnungen der Gesundheitsämter legt medizinische Versorgungsstrukturen lahm, wenn sie sich an die zentralen RKI-Empfehlungen halten.
Die Dynamik der Ausbreitung verlangt eine dynamische Anpassung der Empfehlungen.
Die strikte Einhaltung der aktuellen Empfehlungen des Kontaktpersonenmanagements führt bei einer steigenden Zahlen von MitarbeiternInnen mit Kontakt zu Infizierten (Kategorie I) infolge steigender Covid-19-Fallzahlen zu einer inakzeptablen Zahl von Quarantäne-Anordnungen in den medizinischen Versorgungssystemen sowie in anderen Bereichen der kritischen Infrastruktur. Hierdurch kann die Funktionsfähigkeit ganzer Krankenhausabteilungen und anderer wichtiger Bereiche der jeweiligen Versorgungssysteme lahm gelegt werden. Zusätzlich führt die Zuständigkeit verschiedener Gesundheitsämter für ein Krankenhaus je nach Wohnort des Mitarbeiters zu einem Kompetenz- und Verordnungswirrwar.
Nach Ansicht der DGKH müssen zwei Entscheidungen getroffen werden.
Das Modell der Eskalationsstufen besteht aus der Testung der Mitarbeiter, aus der Erlaubnis einer weiteren Tätigkeit bei negativem Testergebnis, strikter Einhaltung der Hygieneregeln sowie Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, Führen eines Symptomtagebuchs sowie Testwiederholung. Die Verordnung von Quarantänezeiten reduziert sich auf die Wartezeit bis zum Vorliegen des Testergebnisses bis hin zur völligen Aufhebung je nach Lage der Epidemie und Anzahl betroffener Mitarbeiter.
Für Kliniken und andere medizinische Versorgungseinrichtungen setzt dieses Eskalationsstufen-Modell voraus, dass ein Koordinator bestimmt wird, der in Zusammenarbeit mit der Kliniks- oder Einrichtungsleitung die jeweilige Eskalationsstufe benennt, die Risikobewertungen der einzelnen Tätigkeitsbereiche vornimmt und die MitarbeiterInnen über die jeweiligen Tätigkeitsbereiche und ihre Verpflichtungen aufklärt: Diese bestehen aus folgenden generellen Auflagen: Grundsätzliches Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, grundsätzliche Bereitschaft zur Selbstbeurteilung hinsichtlich Infektionsrisiko und Infektionssymptome, Bereitschaft zur Testung, Führen eines Symptom-Tagebuches während der Arbeit, sofortige Arbeitsbeendigung bei Symptombeginn und konsequente Einhaltung der Hygieneregeln.
Das Eskalationsstufen-Modell gewährleistet die Weiterarbeit von symptomlosen Personen der kritischen Infrastruktur mit Verdacht auf SARS-Cov-2-Infektion. Es gilt, eine Infektion durch Mitarbeiter-Testung früh zu erkennen, den Beginn von Symptomen zum Anlass einer sofortigen Quarantäne zu erfassen und das Tragen einer ausreichenden persönlichen Schutzausrüstung während der Arbeit mit Patienten und im Umgang mit den Arbeitskollegen zu gewährleisten.
Vorstand der DGKH
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