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Die Maßnahmen der Standardhygiene (standard precautions) stellen die wichtigsten Bausteine der Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen dar. Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist von strukturellen sowie organisatorischen Voraussetzungen beeinflusst und ist neben dem theoretischen Fachwissen mit einer entsprechenden inneren Haltung sowie sicher angewandten der Situation angepassten Handlungsroutinen assoziiert. Die Durchführung einzelner Maßnahmen muss bereits in der Ausbildung und Studium medizinischer Fach- und Pflegeberufe korrekt eingeübt werden, um nachhaltig die Umsetzung in der Versorgung von Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. Auch nach abgeschlossener Ausbildung und absolviertem Studium sind kontinuierliche Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Kompetenzen zu infektionspräventiven Maßnahmen erforderlich. Zur Erzielung nachhaltiger Erfolge in der Umsetzung sind didaktische Konzepte erforderlich, welche deutlich über die reine Vermittlung theoretischen Wissens hinausgehen.
Die Kommunikation zu Fragen der Infektionsprävention gehört zu den Hauptaufgaben von Hygienefachpersonal in medizinischen Einrichtungen und Einrichtungen der stationären Pflege. Schwerpunkte stellen hierbei die didaktische Wissensvermittlung sowie die Unterstützung bei der Einübung praktischer Fertigkeiten im Rahmen von Schulungsmaßnahmen dar. Ein weiterer wichtiger Aspekt im Sinne des Empowerments ist die Kommunikation mit Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen. Auch in der Unternehmenskommunikation und Öffentlichkeitspräsentation ist die Darstellung der Hygiene von wachsender Bedeutung. Darüberhinausgehend gehören die Kommunikation normativer Vorgaben an Entscheidungsgremien der medizinischen Einrichtungen sowie die Kommunikation mit Gesundheitsämtern und anderen Überwachungsinstitutionen zu den Aufgaben des Hygienefachpersonals. Im Rahmen des Managements besonderer Ereignisse kann weiterhin die Aufgabe einer Krisenkommunikation auf Hygienefachpersonal zukommen.
Die Aspekte der Medizindidaktik und Kommunikation möchte die Sektion mit folgenden Zielen adressieren:
Durchführung von Didaktikschulungen für Hygienefachpersonal (train the trainer)
Organisation von Zielgruppen- und situationspezifischen Kommunikationstrainings für Hygienefachpersonal
Aufbau einer Sammlung von didaktischen best practice Beispielen zur Vermittlung von Inhalten der Infektionsprävention und Evaluation von ggf. neuen didaktischen Konzepten
Entwicklung von Empfehlungen zur praktischen Umsetzung von infektionspräventiven Maßnahmen im Kontext von Ausbildung (z. B. skills labs)
Entwicklung von Empfehlungen zur Darstellung der eigenen Einrichtung in der Öffentlichkeit (z. B. Vermeidung der Verwendung von Bildmaterial mit Hygienefehlern)
Aktive Mitarbeit in der übergeordneten Curriculumsentwicklung medizinischer Fachberufe und Studiengänge zur Vermittlung von Kompetenzen in der Infektionsprävention.
(Stand: Mai 2023; Nächste Wahl des Vorstandes: Herbst 2024)
Johannes K. Knobloch (Vorsitz), Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene, Arbeitsbereich Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Christof Alefelder (stellv. Vorsitz), HELIOS Universitätsklinikum Wuppertal
Sabine Dietsch (Beisitz), Fachdienst Gesundheit, Stadtverwaltung Jena
Marion Dorbath, Kompetenzzentrum Hygiene und Medizinprodukte der KV´en und der KBV, KV Baden-Württemberg
Claudia James, HyTrain GmbH, Wedel
Bernhard Lippmann-Grob, Institut für Krankenhaushygiene, Ortenauklinikum Offenburg
Claudia Schwarzkopf, Institut Schwarzkopf, Bad Bocklet
Selin Temizel, Stabsstelle Hygiene und Umweltmedizin, Universitätsklinikum Augsburg
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